Seit 1970 werden in NRW sogenannte Naturwaldzellen ausgewiesen, die nicht mehr bewirtschaftet werden, um eine ungestörte Entwicklung des Bodens, der Vegetation und der Tierwelt zu ermöglichen und die natürliche Regeneration des Waldes sowie forstwissenschaftliche Untersuchungen zu ermöglichen. In der Zeitschrift „Natur in NRW“ wurde nach 40 Jahren eine Zwischenbilanz der Forschungsergebnisse gezogen (Schulte 2012). Nicht zuletzt aufgrund des überdurchschnittlichen Baumalters und des hohen Totholzanteils in den seinerzeit 75 Naturwaldzellen geben ausgewählte Daten aus dieser Bilanz einen allerersten Eindruck von der Vielfalt – oft wenig beachteter – Organismen, die in und auf alten Bäumen möglich ist:

Organismengruppe Artenzahl Rote-Liste-Arten
Holzbewohnende Pilze 25 – 81 (24)
Moose 22 – 33 2 – 11
Flechten 5 bis 36
Käfer 358 – 804 (2.062) (321)
Totholzkäfer 143 – 262 (583)

(angegeben ist die Spannbreite über die einzelnen Naturwaldzellen, in Klammern die Gesamtzahlen)

 

Rudolf Baumbach (1840-1905):  Die Gäste der Buche

Mietegäste vier im Haus
hat die alte Buche.
Tief im Keller wohnt die Maus,
nagt am Hungertuche.

Stolz auf seinen roten Rock
und gesparten Samen
sitzt ein Protz im ersten Stock;
Eichhorn ist sein Namen.

Weiter oben hat der Specht
seine Werkstatt liegen,
hackt und zimmert kunstgerecht,
dass die Späne fliegen.

Auf dem Wipfel im Geäst
pfeift ein winzig kleiner
Musikante froh im Nest.
Miete zahlt nicht einer.